Hersteller › Rolls Royce

Rolls Royce

 

Der international agierende Automobilhersteller Rolls Royce erlangte vorwiegend durch seine luxuriösen Limousinen Weltruhm. Der eigentliche Produktionsschwerpunkt liegt jedoch auf der Fertigung von Komponenten und Triebwerken für die zivile sowie militärische Luftfahrt. In den Bereichen Schifffahrt und Energietechnik betätigt sich Rolls Royce ebenfalls.

Steckbrief

Unternehmensform :Aktiengesellschaft
ISIN :GB0032836487
Gründung :1973 (1906)
Unternehmenssitz :Bracknell Vereinigtes Königreich
Mitarbeiter :900 (2008)
Umsatz :7,4 Mrd. Pfund Sterling (2007)
Webseite :http://www.rolls-roycemotorcars.com/
Anschrift :Rolls-Royce plc
Ellesfield Avenue
RG12 8TA Bracknell
 

Hersteller › Rolls Royce

Detailierte Informationen

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Bereits im Frühjahr 1904 schlossen sich der Ingenieur Henry Royce und der Kaufmann The Hon.Charles Rolls zusammen. Sir Henry selbst bezeichnete sich stets als ?Mechanic?, nie jedoch als Ingenieur. Sie wollten gemeinsam Autos bauen. Im März 1906 gründeten sie in Manchester die Firma Rolls-Royce Limited.

Als erstes Modell wurde der 40/50 HP auf einer öffentlichen Automobilmesse in London vorgestellt. Dieses Fahrzeug verschaffte dem Unternehmen den Ruf, das beste Automobil der Welt zu bauen, es stellte einen neuen Langstrecken-rekord auf. Der erst ab 1907 als Silver Ghost bezeichnete Rolls-Royce 40/50 HP bewährte sich auch im Militär-einsatz. Der als ?Lawrence von Arabien? berühmt gewordene Lt. Col. T.E. Lawrence schrieb in seinem Buch ?Die sieben Säulen der Weisheit? über dieses famose, zuverlässige Automobil: ?Ein Rolls-Royce in der Wüste ist mehr wert als Rubine?. Ab 1911 trug er als Kühlerfigur den legendären ?Spirit of Ecstasy?, eine Frauengestalt, für die Miss Eleanor Velasco Thornton dem Bildhauer Charles Sykes Modell gestanden haben soll. Der Ursprung der im deutschsprachigen Raum bekannten Bezeichnung ?Emily? für die Spirit of Ecstasy ist unbekannt. Eleanor Thornton jedenfalls wurde nie so genannt. Während der Weltwirtschaftskrise übernahm Rolls-Royce 1931 den in wirtschaftlichen Schwierigkeiten stehenden Konkurrenten Bentley. Zunächst wurde Bentley als sportliche Marke im Unternehmen geführt; ab 1965 waren Rolls-Royce- und Bentley-Fahrzeuge weitgehend baugleich. Bereits 1946 wurde die Automobilproduktion nach Crewe verlegt. Im Jahre 1914 stieg Rolls-Royce mit dem Hawk in den Flugmotorenbau ein, der später mit Typen wie dem Rolls-Royce-Merlin bald den größten Teil der Geschäftstätigkeit ausmachte. Während des Zweiten Weltkriegs waren ca. 50 Prozent der alliierten Flugzeuge mit Motoren von Rolls-Royce und seinen Lizenznehmern ausgestattet. Die Entwicklung von Strahltriebwerken übernahm Rolls-Royce im Jahre 1943 von der Rover Company und lieferte 1944 mit dem Welland den Antrieb für die Gloster Meteor; das erste in Serie produzierte strahlgetriebene Jagdflugzeug der Royal Air Force. Später wurden, beginnend 1952 mit dem Dart, auch PTL-Triebwerke serienmäßig hergestellt. Nach der Übernahme von Bristol Siddeley im Jahr 1966 hatte Rolls-Royce das umfassendste Triebwerksprogramm der Welt. 1971 meldete Rolls-Royce Konkurs an, da die Entwicklung des Dreiwellentriebwerkes Rolls-Royce RB.211 für die Lockheed L-1011 TriStar das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten stürzte. Die britische Regierung verhinderte den Zusammenbruch mit einem großen Aufwand an Steuergeldern. Rolls-Royce wurde verstaatlicht, und 1973 wurde der Triebwerks-Hersteller vom Automobil-Hersteller getrennt. Der Automobilhersteller firmierte nun unter dem Namen Rolls-Royce Motor Cars und der Triebwerks-Hersteller nach der Reprivatisierung 1987 als Rolls-Royce plc. 1980 wurde Rolls-Royce Motor Cars von dem Rüstungskonzern Vickers übernommen. 1998 wollte Vickers Rolls-Royce Motor Cars verkaufen, und alles sprach für einen Zuschlag für BMW, da diese bereits Motoren für Rolls-Royce- und Bentley-Wagen lieferten. Jedoch wurde BMW von Volkswagen überboten; Volkswagen übernahm Rolls-Royce. Nun wollte aber Rolls-Royce plc, die nach wie vor die Rechte an dem Markennamen Rolls-Royce besaßen, diese nicht an Volkswagen, sondern an BMW weitergeben, da sie mit BMW zusammen Flugzeug-Triebwerke herstellten (BMW-Rolls-Royce). Volkswagen besaß nun zwar das Werk und die Rechte an der ?Spirit of Ecstasy?, nicht aber die an dem Namen Rolls-Royce. Daher wurde vereinbart, dass ab 2003 Rolls-Royce und Bentley getrennt werden, Volkswagen behielt Bentley, das Werk in Crewe und die Mitarbeiter, BMW übernahm ausschließlich das Nutzungsrecht am Namen Rolls-Royce und startete einen kompletten Neubeginn mit einem neuen Werk, neuen Mitarbeitern und einem neuen Fahrzeug (Phantom), das zwischen 1998 und 2003 entwickelt wurde. Eigentümerin des Namens ?Rolls-Royce? bleibt jedoch die in Derby befindliche, für den Flugmotorenbau zuständige Rolls-Royce PLC. Ironie des Schicksal ist, dass nur kurz nachdem Vickers den Verkauf und die Trennung der Marken Bentley und Rolls-Royce hinter sich gebracht hatte, Vickers selbst in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet und für einen Bruchteil des Erlöses aus dem Rolls-Royce-Verkauf durch Rolls-Royce PLC übernommen wurde.

Seit 2003 fertigt Rolls-Royce Motor Cars Automobile im südenglischen Goodwood bei Chichester, West-Sussex, dem sechsten Produktionsstandort in der mehr als 100-jährigen Geschichte der Marke. Circa 10 km entfernt, in West-Wittering an der Küste, verbrachte Sir Henry Royce seine letzten Lebensjahre; sein Haus und sein Studio befinden sich noch dort und sind in Privatbesitz.

Modelle: Ghost, Phantom, Goodwood,